Dieses Video schockiert Julien Bam und Alicia Joe
Ende April veröffentlichte Désirée Floré alias Desy das Video „Instagram Models in Dubai entlarvt: Das angebliche Leben von Dubai’s „Porta Potties“ auf ihrem YouTube-Account, das nicht nur viele Zuschauer*innen entsetzt, sondern auch ihre Kolleg*innen Alicia Joe und Julien Bam. Doch dabei bliebt’s nicht.
Das Leben der „Porta Potties“
Desy klärt darin über sogenannte Porta Potties auf, also Frauen, die als Influencerinnen ein vermeintlich sorgenfreies Luxusleben auf Instagram vorleben, das sie jedoch nicht selbst durch Werbe-Kooperationen finanzieren. Stattdessen handle es sich bei ihnen um Escortdamen, deren Ausflüge auf Jachten in Dubai und Co. von reichen arabischen und europäischen Männern bezahlt werden würden – und das für einen sehr hohen Preis.
Der hohe Preis für den Luxus
Im Gegenzug für ihr Luxusleben sollen die Frauen den Männern teils abstoßende und brutale Wünsche erfüllen, wie etwa sich anpinkeln, aber auch für Geld verprügeln zu lassen. Selbst ihr großes Geschäft sollen die Männer angeblich auf ihnen verrichten dürfen. Daher auch die Bezeichnung Porta Potty, die übersetzt „portable Toilette“, also Dixi Klo bedeutet.
Alicia Joe und Julien Bam zeigen sich in ihrem Reaktionsvideo entsetzt. Sie vermuten, dass es sich dabei längst nicht mehr um Fetische handelt, sondern viel mehr um bewusste Erniedrigungen. „Ich glaube, das ist auch so eine Art Machtmissbrauch, dieses, einen Menschen so weit runter reduzieren, dass man ihn sogar anpisst“, erzählt Julien.
Erschreckende Chatverläufe
In ihrem Clip bezieht sich Desy auf Chatverläufe und Clips, die auf der Website „Tag the Sponsor“ zu finden sind. In denen handeln einige Influencerinnen Deals mit Männern aus. Sie willigen ein, sich auf deren teils extreme Fetischen einzulassen und Geheimhaltungsverträge zu unterschreiben. Ob es sich um echte Chatverkäufe handelt, ist allerdings nicht sicher.
Glaubt man den Textnachrichten jedoch, lassen sich die Influencerinnen nicht nur auf erniedrigende, sondern auch auf illegale Handlungen ein, denn auch von Sex mit Minderjährigen und Tieren ist die Rede.
Der Zweck heiligt nicht die Mittel
Desy stellt in ihrem Video deshalb eindringlich klar: „Es ist nicht automatisch legitim, etwas zu tun, nur weil man dafür bezahlt wird und es befreit einen auch nicht von der Verantwortung.“ Sie warnt außerdem, dass viele der Handlungen auch für die Frauen selbst traumatisierend sein können. Die Arbeit als Porta Potty könne besonders in Dubai, wo Frauen ohnehin nur wenig Rechte hätten, sehr gefährlich sein. „Ich übertreibe nicht, wenn ich sagen, dass diese Frauen ihr Leben für ein paar tausend Dollar und schöne Designer-Taschen aufs Spiel setzen oder teilweise auch schreckliche Verbrechen begehen, um eine Reise nach Dubai zu bekommen.“
Auch Julien sieht die große Gefahr: „Wie unglaublich beängstigend das ist. Wenn die das vor allem das erste Mal machen, die kommen da an, sind alleine, sind irgendwo ganz weit weg von jeglicher Sicherheit, die sie zu Hause hatten. […] Es kann ja in dem Moment einfach alles passieren.“
Die Fans sind entsetzt
Julien Bams und Alicia Joes Video wird von zahlreichen Zuschauer*innen kommentiert. Die können zum Großteil ebenfalls nicht fassen, worauf sich einige Influencerinnen für mehr Luxus offenbar einlassen. „Echt krank, wie weit manche Menschen für Geld gehen, bin sprachlos“, schreibt ein Fan. Ein weiterer erklärt: „Ich muss sagen, manchmal verliert man wirklich leicht den Blick darauf, wie viel Grausamkeit noch auf dieser Welt passiert.“
Update: Wie kurz nach der Veröffentlichung herauskam, soll Désirée Floré alias Desy für ihr YouTube-Video alle Informationen von Bloggerin Dani alias „travellingjezebel“ übernommen haben. Desy soll die Arbeit von Dani komplett kopiert und lediglich vom Englischen ins Deutsche übersetzt haben.
Mittlerweile hat sich Desy für den Content-Klau bei ihren Fans entschuldigt.
Anlaufstellen für Opfer von Gewalt
Das „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“ ist vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben. Unter der Nummer 08000 1160 16 oder auch auf www.hilfetelefon.de können sich Opfer dort 365 Tage im Jahr melden. Auch Menschen von Betroffenen bekommen dort Hilfe und können sich von Fachkräfte beraten lassen. Die Hilfe ist anonym, kostenlos, barrierefrei und wird in 18 verschiedenen Sprachen angeboten.
„Weißer Ring“: Die Organisation bietet Erstberatung für Opfer von jeglicher Art Gewalt und Tat und bietet Unterstützung, wie zum Beispiel bei Gerichtsterminen an. Man kann sich telefonisch, online auf https://weisser-ring.de/ und vor Ort Hilfe suchen. Unter der Nummer 116 006 kann man kostenfrei und anonym nach Hilfe suchen. Sieben Tage die Woche von 7 bis 22 Uhr. (selfies.com, dr, jt, rc)